Heike Braun

Nov 072012
 

Neuer Morgen, neues Glück,
Bis die Kippe erst verschwunden,
Auf durchs Leben, Stück für Stück,
Zähl nicht Jahre, Tage, Stunden.

Sie vergehen, du wirst alt,
Kindheit tot, das Spiel beginnt,
Unsichtbar, Systemgestalt,
Beneidenswert, wer ernsthaft spinnt.

Klarheit der Gedankenwelt,
Der größte Feind, schwer abzuwenden,
Untot und zutiefst entstellt,
Bis Schwärze lässt dein Leiden enden.

Keine Zeit für Sinn und Ziele,
Krieche, winde dich bloß weiter,
Richtung Ende, keine Spiele,
Stets allein, da ist kein Zweiter.

Gebe alles, was du hast,
Um zum nächsten Tag zu leben,
Bleibst du stehen – Chance verpasst,
Dich auch morgen aufzugeben.

Nov 052012
 

Wo sind die Zeiten
Von Freiheit und Ehre?
Verblassende Seiten,
Ein Buch stiller Leere.

Wo sind die Worte
Romantischer Art,
Und von ehrhafter Sorte?
Sie waren zu zart.

Wo sind die Träume,
Das Buch in der Hand?
Versickert wie Schäume,
Am sterbenden Strand.

Wo ist das Lachen,
Das Weinen und Lieben?
Vermacht nur den Schwachen,
Sie wurden vertrieben.

Wo sind die Sekunden,
Die endlos sich dehnen?
Verdrängt von den Stunden,
Die wir uns nicht nehmen.

Wo ist mein Leben,
Mit Seele und Herz?
Zerbrochen am Streben,
Nach Flucht vor dem Schmerz.

Wo ist die Wahrheit,
Das Echte an mir?
Sieh hinter die Klarheit,
Ich schenke es dir.

Patrick Braun / Stahlfeder
November 2012

Okt 182012
 

Von kaltem Schauer ein Moment,
Stechend, doch kaum wahrgenommen,
Kalt, obwohl es stetig brennt,
Es wird wohl aus dem Herzen kommen.

Finsternis in Einsamkeit,
Neue Morgen ungesichtet.
Etwas, das im Innern schreit,
In Momenten hingerichtet,
Und danach erneut befreit,
Die Momente aufgeschichtet,
Und verbrannt mit altem Leid,
Viel zu viel bleibt unverrichtet.

Tränen, die von Sehnsucht sind,
Namenlos und unerkannt,
Zeigen mir, ich bin noch Kind,
Doch ist das Leben fort gerannt.

Zu früh begann das starre Warten,
Auf das Ende all der Leiden,
Abgefunden mit den Karten,
Die Herzdamen scheinbar meiden,
Stillstand, um nicht zu entarten,
Beim Versuch, mich auszuweiden,
Meine Eiszeit schnell zu starten,
Und mein Herz heraus zu schneiden.

Von warmer Sehnsucht ein Moment,
Stets und niemals wahrgenommen,
Auch wenn es viel mehr Kälte kennt,
So wird von Herzen Wärme kommen.

Oktober 2012 Patrick Braun / Stahlfeder